Claudia Brieske, Berlin


© Claudia Brieske
© Claudia Brieske

einatmen : ausatmen
Breathing is a business like everything else …
Zweiteilige Installation
Claudia Brieske * 1966 in Meppen, lebt in Berlin
Standorte: Domsenke Ostseite: Bewegliche Skulptur in Form von überdimensionalen Lungenflügeln
Tiefgarage St. Vincenz-Krankenhaus/Am Busdorf: Videoprojektionen mit Klang

In der Senke zwischen Dom und Domplatz hebt und senkt sich eine riesige Kunststoff-Lunge. Man hört das verfremdete Atemgeräusch eines Pferdes. Lebenszeichen zwischen Toten: Im Dom, direkt neben der atmenden Skulptur, ist die letzte Ruhestätte der Bischöfe, der Domplatz war bis 1808 ein Friedhof.

Der zweite Teil des Kunstwerks befindet sich rund 300 Meter entfernt in einer Tiefgarage. Zwei Parkbuchten werden zur Projektionsfläche: Im Video wälzt sich ein Hengst am Boden. Zu hören sind seine Bewegungsgeräusche. Unsichtbar, in einer gedachten Röhre, wird von der Domsenke Luft zur Tiefgarage transportiert und läuft dabei durch ein Erdreich voller Gebeine von Verstorbenen. Luft bedeutet Leben. Nicht mehr zu atmen, den Tod. Das Pferd verkörpert Kraft, Ausdauer, Bewegung und bildet den Gegenpol zu den Autos, die in der Tiefgarage und auf dem Parkplatz am Dom stillgelegt sind. Das Werk von Claudia Brieske markiert das östliche Ende des Kunstprojekts Tatort Paderborn in der Fußgängerzone. Die Arbeit ist ein Beitrag des Erzbistums Paderborn/ Diözesanmuseum und Bestandteil einer Kooperation zur zeitgenössischen Kunst im öffentlichen Raum von Paderborn.

Claudia Brieske studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti di Firenze und Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Später arbeitete sie dort als Lehrbeauftragte und als künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Media Art & Design. 2013 bekam Claudia Brieske den Medienkunstpreis des Saarländischen Rundfunks für ihr Werk “Körperschleusen (Liquid Souls)”.

www.claudia-brieske.net
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