Schlehen, stärkende Kekse und ein Shirt gegen das Böse


SLOe ist zu Libori wieder am TATORT PADERBORN

SLOe, das heißt Schlehe, auf Englisch. Das Rosengewächs bringt den Körper in Schwung, tut also Gutes. Darum geht es den Protagonistinnen von dillettantin produktionsbüro, wenn sie mit ihrem lachsgoldenen SLOe-Wagen zu Libori wieder nach Paderborn kommen.
SLOe – Tu dir Gutes ist eine künstlerische Inszenierung und gehört zum Kunstprojekt TATORT PADERBORN – Phänomen Fußgängerzone. Vom 26. bis zum 30. Juli wird SLOe auf dem Platz vor der Stadtbibliothek stehen. Im Angebot: wohltuende Köstlichkeiten, ein ganz besonderes Shirt und Gespräche – über Kunst und Gott und die Welt. Die Rezepte sind eigens für SLOe entwickelt worden, basierend auf dem alten Wissen der historischen Klosterkunde. Dabei geht um die heilende und stärkende Wirkung von Nahrung aller Art – körperlicher und geistiger. Qualität und bewusste Wahrnehmung spielen hier eine große Rolle, in den Fußgängerzonen unserer Städte eine Seltenheit: Muße-Orte gibt es hier kaum noch, Coffee to go und schnelles Essen im Stehen bestimmen das Bild.

SloeHasenkekseEnergiekekse, grüner Saft und neugierige Fragen
Wer SLOe, das Projekt der Bremer Künstlerinnen besucht, braucht nichts weiter mitzubringen, als Neugier, ein bisschen Experimentierfreunde und Lust, Kopf und Bauch anzuregen. Es gibt Teegetränke aus selbst  hergestellten Kräutermischungen. Eine Rarität ist der Paderborner Kaffee – fair gehandelt und besonders schonend geröstet, dazu Energiekekse und Kloster-Panini aus regional produziertem Bio-Dinkelmehl. Nicht zuletzt  die kluge Klosterfrau Hildegard von Bingen stand bei den kulinarischen Ideen Pate. Beim frisch gepressten grünen Saft aus Bio-Obst und -Gemüse der Saison oder der feinen, hausgemachten (Kräuter-)Limonade sollte man ruhig mal die Frage stellen: Was ist hier anders? Oder: Warum macht ihr das? Und: Was hat es auf sich, mit den Gewürzgelees aus Klosterkräutern und heilenden Gewürzen?

Stoff_Plakat_01kl Dieses Shirt erzählt Geschichte(n)
Erstmals wird es auch ein Shirt geben. „Es ist eine schützende Hülle, die das Böse abwehrt“, sagen die Protagonistinnen. Sie selbst nehmen sich namentlich zurück und treten als Künstlerkollektiv auf. Als sie im Sommer 2013 zu Libori Paderborn besuchten, gingen die Künstlerinnen auf Spurensuche in der Geschichte der Stadt und in ihrer Gegenwart. Aus ihren Fundstücken und Eindrücken ist ein ungewöhnliches Design entstanden, in dem sich Engelsflügel mit Pistolen treffen und auch Schlehenzweige eine Rolle spielen. Die handgemachte, limitierte Edition wird in Norddeutschland hergestellt und auch hier sind – wie bei den Nahrungsmitteln – die Zutaten hochwertig und sorgsam ausgesucht.

Ein Raum zwischen Kunst und Alltag
Mit dem SLOe-Verkaufsanhänger, hat sich das dillettantin produktionsbüro ganz bewusst für ein alltägliches Format entschieden. Nach dem Wort Kunst wird man hier vergeblich suchen. SLOe versteht sich als soziale Skulptur und agiert getarnt und letztlich subversiv im öffentlichen Raum. Dabei geht es um Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Sinnlichkeit, um Kommunikation, Beteiligung und Genuss. „Die Menschen finden uns“, sagen die dilettantinen. „Und es nicht nur ein typisches Kunstpublikum, das uns bemerkt, neugierig wird und gerne zu uns kommt. Wir freuen uns schon sehr auf neue Begegnungen in Paderborn und gute Gespräche.“

SLOeFM

SLOe ist von Samstag, dem 26.07. bis einschließlich Mittwoch, dem 30.07., täglich von 11 bis 18 Uhr auf dem Platz vor der Stadtbibliothek zu finden: Am Rothoborn 1, 33098 Paderborn.

Über die Künstlerinnen: Seit 2003 entstehen unter dem Namen dilettantin produktionsbüro konzeptionelle Arbeiten zwischen Kunst und Alltag. Sie bewegen sich im Grenzbereich – also dort, wo die Frage nach der Kunst laut wird und ein Gespräch über Grenzen und Definitionen von Kunst ausgelöst wird. In Installationen, Aktionen und Performances schafft dilettantin produktionsbüro sinnliche temporäre Räume des Alltäglichen, bildet diese ab oder inszeniert sie; je nachdem ob ein kunstferner (alltäglicher) Ort verwandelt wird oder ein klassisch institutioneller Kunstort der Ausgangspunkt ist. Dabei dient eine kulinarische Ebene als Stimulanz und Kommunikationsmoment. Die Arbeiten richten sich oft subversiv an ein Alltagspublikum, das nicht gekommen ist, um Kunst zu konsumieren. Es wird sowohl räumlich mit einbezogen als auch sinnlich verführt. Er oder sie kann sich nicht entziehen, sondern ist mittendrin. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen Körper und Geist, um vom „Sinnlichen ins Denken und ins Sprechen zu kommen“.

Fotos: ©  dilettantin produktionsbüro, Hasenkekse: © Roman Mensing.

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